Schnittdarstellung

 

Definition Schnitt (1)

"Ein Schnitt ist die gedachte Zerlegung eines Gegenstandes durch eine oder mehrere Ebenen rechtwinklig zur Zeichenfläche. Schnitte sind anzuwenden, um im Bedarfsfall die Ansichtsdarstellung verdeckt liegender Formen zu zeigen. Die Schnittfläche ist projektionsgerecht darzustellen, die hinter dieser liegenden sichtbaren Kanten und Formen sind in Ansicht zu zeichnen. Die Umrisse der Schnittflächen sind durch dicke Vollinien darzustellen, die Schnittflächen sind durch Schraffur zu kennzeichnen. Die der gedachten Schnittebene zugeordnete Schnittlinie kann eine gerade oder eine gebrochene Linie sein. Sie kann örtlich kreisförmig verlaufen. Gerade Schnittlinien sind nicht zu kennzeichnen, wenn ihr Verlauf in Anbetracht der Schnittdarstellung offensichtlich ist. Eine Kennzeichnung muß erfolgen, wenn andernfalls ein falsche Deutung möglich wäre. Dabei ist die Schnittlinie durch eine dünne Strichpunktlinie, die an den Enden kurze dicke Striche trägt, anzudeuten."

 

Definition Projektionsrichtung (1)

"Die Projektionsrichtung ist durch einen Pfeil in der Mitte der kurzen dicken Striche auszuweisen. Die Schnittlinie ist durch gleiche Großbuchstaben in unmittelbarer Nähe der Pfeile zu bezeichnen, wenn andernfalls eine falsche Deutung oder Verwechslung möglich wäre. Schnittlinien mit mehreren Knicken sind außer an den Enden auch an den Knickstellen mit gleichen Großbuchstaben zu bezeichnen, wenn bei Nichtbezeichnung eine falsche Deutung möglich wäre. Bei schräg liegenden Schnittlinien und den Knickstellen gebrochener Schnittlinien haben die Buchstaben immer die gleiche Stellung zur Schnittlinie. In der Schnittebene liegende Speichen, Rippen, Schrauben, Bolzen, Niete werden, wenn ihre Längsachse in der Schnittebene liegt, ungeschnitten dargestellt." (Siehe Abb. 1)

 

(2) "Viele Teile, insbesondere Hohlkörper, lassen sich im Schnitt anschaulicher darstellen und bemaßen, weil dabei verdeckte Kanten sichtbar werden.
Die Schnittflächen sind mit feinen Linien unter 45° zur Achse oder zur Grundlinie zu schraffieren. Der Abstand der Schraffurlinien ist entsprechend der Größe der Schnittflächen zu wählen. Abstand und Richtung der Schraffurlinien müssen für getrennt liegende Schnittflächen ein und desselben Teiles unverändert bleiben.
Bei Zeichnungen auf Transparentpapier ist es zweckmäßig, die Schraffur auf der Rückseite einzuzeichnen.
Bei symetrischen Hohlkörpern wird der Schnitt im allgemeinen durch die Mitte gelegt. Verdeckte Kanten werden nicht mitgezeichnet."

 

 

Abb. 1: Schnittebene mit Schraubverbindung (3)

 

(2) "Volle Rundkörper, d.h. Wellen, Achsen, Bolzen, Schrauben sowie Keile, Rippen, Arme, Muttern und Unterlegscheiben werden nicht längs geschnitten. Sie werden in Ansicht gezeichnet, so als ob sie durch den Schnitt freigelegt wären (siehe Abb. 1). Bei Maßzahlen, Oberflächenzeichen und Beschriftungen ist die Schraffur zu unterbrechen. "

 

 

Abb. 2: Kennzeichnung von Schnittverläufen und Bezeichnung der Schnittebenen

 

Anmerkung zu in Abb. 2 dargestellten Schnittverläufen: der Schnittverlauf A-A wird als gebrochener Schnitt und der Schnittverlauf B-B als ganzer Schnitt bezeichnet.

 

 

Abb. 3: Halbschnittdarstellung

 

Die Halbschittdarstellung (Abb. 3) ist eine Kombination von Ansicht- und Schnittdarstellung. Der Pfeil in der Mitte des kurzen dicken Striches kennzeichnet die Projektionsrichtung. An dieser Stelle wird auch die Bezeichnung der Schnittebene (Großbuchstabe) angetragen. Eine dünne Vollinie kennzeichnet den Schnittverlauf, deren Knickstelle durch kurzen dicke Striche gekennzeichnet wird.

 

 

Abb. 4: Halbschnitt A-A mit der Einzelheit (Detail) Z

 

Mit der Einzelheit (Detail) können, in einem freiwählbaren Maßstab, Zeichnungsausschnitte dargestellt werden.

 

Zeichnungen - Schnittdarstellung