Die Ansichtenanordnung auf dem Zeichenblatt (2)

 

(2) "Die Werkstücke sind im allgemeinen in der Gebrauchslage darzustellen. Drehteile, wie Wellen, Bolzen, Zahnräder und Schrauben sowie Lager und ähnliche Teile werden jedoch in Teilzeichnungen stets mit horizontzaler Achse dargestellt, d.h. in der Lage, in welcher die hauptsächlichen Arbeitsgänge an ihnen ausgeführt werden (Fertigungslage). Schräg liegende Teile sind nach Möglichkeit ebenfalls mit senkrechter oder waagerechter Achse zu zeichnen. Sichtbare Kanten werden durch Vollinien, verdeckt liegende Kanten durch Strichlinien dargestellt. Verdeckt liegende Kanten werden jedoch nur eingezeichnet, wenn sie zum Verständnis unbedingt erforderlich sind. Körperkanten hinter durchsichtigen Werkstoffen sind gleichfalls durch Strichlinien darzustellen."

Abb. 1: Die Anordnung der Ansichten nach den Regeln der Projektionslehre. 

 

(2) "Die Anordnung derAnsichten hat nach den Regeln der Projektionslehre wie nebenstehend zu erfolgen.

Für die Darstellung genügen im allgemeinen die Vorderansicht, die Draufsicht und die Seitenansicht. Als Vorderansicht ist jeweils die Lage zu wählen, die für die Darstellung und Bemaßung am zweckmäßigsten erscheint.
Reichen 3 Ansichten nicht aus, so können weitere Ansichten, Rücksicht, Untersicht - mit dünnen Linien dargestellt - gezeichnet werden."

 

Anmerkung: In Abb. 1 wurde für die Bezeichnung Rücksicht, die Bezeichnung Rückansicht verwendet. Die weiteren Ansichten wurden mit dicker Vollinie dargestellt. Die Bezeichnung der Ansichten wurde nur zur besseren Verdeutlichung verwendet.

 

Abb. 2: Darstellungsmöglichkeit bei abweichender Anordnung der Ansichten 

 

(2) "Muß in besonderen Fällen von der normalen Darstellungsweise abgewichen werden, so ist die Blickrichtung auf die abweichend dargestellte Ansicht mit Pfeil und großem Buchstaben zu kennzeichnen."

Abb. 3: Symetriedarstellung 

 

(2) "Wenn ein Gegenstand durch eine Ansicht oder einen Schnitt und durch entsprechende Symbole hinreichend gekennzeichnet ist, kann auf die übrigen Ansichten verzichtet werden. Bei symetrischen Werkstücken ist die Mittellinie einzuzeichnen."

 

 

Abb. 4: Symetrische Darstellung (vereinfacht) 

 

(2) "Symetrische Teile können halbseitig dargestellt werden, die Symetrie ist dabei durch 2 kurze rechtwinklige Vollinien an den Enden der Symetrielinie zu kennzeichnen."

 

 

Abb. 5: Gleiche, wiederkehrende Formen 

 

(2) "Gleiche, wiederkehrende Formen können so dargestellt werden, daß nur die ersten und die letzten Formen gezeichnet werden. Die nicht gezeichneten Formen sind durch Strichlinien anzudeuten."

 

 

 

 

Abb. 6: Flansch mit Lochkreisangaben - vereinfachte Darstellung 

 

(2) "Um eine zusätzliche Ansicht oder einen Schnitt zu sparen, können die Darstellung einfache zeichnerische Angaben aus einer zur Zeichenfläche senkrechten Ebene in dünnen Linien eingetragen werden, z.B. Armquerschnitte, Profile, Flanschformen, Lochkreise. Eingezeichnete Querschnitte sind zu schraffieren."

 

 

 

Abb. 7: Hebelgrenzstellungen 

 

(2) "Grenzstellung von Hebeln und ähnlichen Teilen werden durch Strichpunktlinien angedeutet. "

 

 

 

(2) "Durchdringungen mit gerundeter Kante sind als Lichtkante darzustellen. Sie brauchen nur angenähert dem Verlauf der Durchdringung zu entsprechen."

 

(2) "Durchgangslöcher sind als Kreise in der Darstellung hinreichend gekennzeichnet."

 

(2) "Die Darstellung der Werkstücke erfolgt stets im Endzustand (Fertigzustand). Für den technologischen Ablauf der Fertigung können auch Vorbearbeitungszeichnungen angelegt werden, welche das Werkstück in dem Zustand zeigen, welcher dem jeweiligen Arbeitsgang entspricht.
Bei Rohteilzeichnungen sind die Umrisse des Fertigteils strichpunktiert einzutragen."

 

Zeichnungen - Ansichten